Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Lieschgras - Timothe (Phleum pratense)

Timothe / Wiesenlieschgras  (Phleum pratense L.)


fléole des prés, meadow cat's-tail

Timothe hat in Mähwiesen eine horstbildende Wuchsform, in Weiden sind meistens zwiebelartige, verdickte Kriechtriebe vorhanden. Die Kriechtriebe ermöglichen einen rasigen Wuchs. Timothe ist winterhart und kann deshalb auch in höheren Lagen angesät werden.

Timothe / Lieschgras (Phleum pratense)Abb. 1. Wiesenlieschgras / Timothe (Phleum pratense) hat walzenförmige Blütenstände. Diese erscheinen erst spät im Frühjahr und im Sommer.

Timothe / Lieschgras (Phleum pratense)
Timothe / Lieschgras (Phleum pratense)Abb. 2. Die Ährchen des Wiesenlieschgrases (Phleum pratense) sind „stiefelknechtförmig".

Lieschgras (Phleum pratense)Abb. 3. Phleum pratense hat ein auffallend weisses Blatthäutchen mit charakteristischen kleinen Eckzähnen. Blattöhrchen sind keine vorhanden.

Wichtigste Merkmale

Die hellgrünen bis bläulichen Blätter sind auf der Oberseite fein gerillt, auf der Unterseite matt, 4-8 mm breit, mehr oder weniger rau und gedreht mit welligem Rand. Das jüngste Blatt ist gerollt. Das auffallend weisse Blatthäutchen ist 2-3 mm lang (am Halm bis 5 mm lang) und hat charakteristische kleine Eckzähne (Abb. 3). Blattöhrchen sind keine vorhanden.
Die Stängel des Lieschgrases stehen steif aufrecht, der Stängelgrund ist zwiebelartig verdickt.
Der walzenförmige Blütenstand erscheint erst spät im Frühjahr und im Sommer (Abb. 1). Die Ährchen sind „stiefelknechtförmig" (typisch) (Abb. 2). Der Kiel der Hüllspelzen ist mit steifen Haaren besetzt und endet mit einer 1 mm langen Grannenspitze. Die Ährchen lassen sich nicht abstreifen, im Gegensatz zum Wiesenfuchsschwanz.

Standort- und Bewirtschaftungsansprüche

Timothe ist ein anspruchsloses Gras, welches Winterfrost und lange Schneedecken problemlos erträgt. Es gedeiht auf frischen bis feuchten Böden und kann wegen der Winterhärte auch bei Ansaaten in höheren Lagen verwendet werden Dietl et al. 1998). Eine intensive Nutzung erträgt das Timothe nicht, es ist als Horstgras auf eine regelmässige Versamung angewiesen.

Futterbaulicher Wert

In Dauerweiden ist das Futter bei früher Nutzung von guter Qualität. Bei einer wenig- bis mittelintensiven Mähnutzung liefert es nur ein mittelwertiges Futter (Schubiger et al. 1998).

wichtigste Krankheiten

Blattfleckenerreger (Cladosporium phlei, Cercosporidium graminis, Drechslera phlei)

Ansaaten

Timothe wird unter anderem in Gras-Weissklee Mischungen und in Mischungen für Dauerweiden eingesetzt (Standardmischungen für die Schweizer Landwirtschaft). In verschiedenen Ländern werden regelmässig Sortenlisten publiziert in denen die zugelassenen oder empfohlenen Sorten beschrieben werden: Deutschland: Beschreibende Sortenlisten des Bundessortenamt; Österreich: Österreichische beschreibende Sortenlisten; Schweiz: Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen.    

Literatur

Dietl W, Lehmann J, Jorquera M, 1998. Wiesengräser. Landwirtschaftliche Lehrmittelzentrale Zollikofen

Schubiger FX, Bosshard HR, Lehmann J, 1998. Nettoenergiegehalt von Futtergräsern. Agrarforschung 5 (5): 245-248.