Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Italienisches Raigras (Lolium multiflorum)

Italienisches Raigras / Welsches Weidelgras 
(Lolium multiflorum Lam.)


ray-grass d'Italie, Italian ryegrass

Italienisches Raigras ist ein sehr schnell wachsendes Gras. Es bildet starke Horste mit aufrechten Halmen, die über einen Meter hoch werden können. Es ist einjährig (Westerwoldisches Raigras) bis ausdauernd.
Im Frühling beginnt das Italienische Raigras etwa ab dem 20. Mai mit dem Ährenschieben. Nach dem Schnitt wächst es schnell nach und bildet, im Gegensatz zum Englischen Raigras, auch im zweiten und dritten Aufwuchs viele Halme. Diese haben weniger und kleinere Blätter als diejenigen des ersten Aufwuchses. Als Horstgras ist es auf gelegentliche Versamung im Sommer angewiesen, um in einer Dauerwiese zu überleben.

Italienisches Raigras / welsches Weidelgras  (Lolium multiflorum)
Italienisches Raigras / welsches Weidelgras  (Lolium multiflorum)
Italienisches Raigras / welsches Weidelgras  (Lolium multiflorum)Abb. 1. Ähren des Italienischen Raigrases / Welschen Weidelgrases (Lolium multiflorum): Ährchen sind begrannt

Wichtigste Merkmale

Die Blattoberseite ist stark gerillt, die Blattunterseite ist glatt und glänzend. Die Blätter sind 5-10 mm breit (in der Mitte am breitesten) und 10-25 cm lang. Das Blatthäutchen ist ziemlich lang (mindestens 2 mm), durchsichtig, von der Seite sichtbar und fällt zusammen, wenn man das Blatt vom Trieb wegzieht. Das jüngste Blatt ist gerollt. Blattöhrchen sind vorhanden. Die Blätter stehen ziemlich aufrecht, nur die Spitzen sind meist überhängend. Die Italienisch Raigraspflanzen überragen die anderen Gräser meistens.
Die Ähre ist 10-20 cm lang. Die Ährchen haben 3-8 mm lange Grannen (Abb. 1).

Standort- und Bewirtschaftungsansprüche

Dietl et al. 1998 beschreiben einen raigrasfähigen Standort wie folgt:

  • mildes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit, sonnige Lage, früh schneefrei, mittlere Jahrestemperatur 8-9 °C (Englisches Raigras 6.5-9 °C)
  • mittlere Jahresniederschläge: 900 - 1200 (-1500) mm, normal durchlässige Böden oder sanfte Hanglagen
  • Bodentyp: Braunerde, Braunerdegley, mittelschwerer, krümeliger Oberboden, keine Bodenverdichtung
  • reichliche Nährstoffversorgung ist nötig für einen ausreichenden Ertrag, regelmässig leichte Stickstoffgaben, besonders in Form von Gülle
  • Italienisches Raigras soll höchstens 5 mal jährlich gemäht werden, gelegentlich muss dem Italienischen Raigras das Aussamen ermöglicht werden

Futterbaulicher Wert

Italienisches Raigras liefert einen hohen Ertrag. Die Aufwüchse im Frühling und Herbst sind blattreich, weshalb das Futter gut verdaulich ist (Schubiger et al. 1997 und 1998). Im Sommer bildet das Italienische Raigras sehr viele Halme mit wenigen Blättern und ist dementsprechend schlechter verdaulich.
Italienisches Raigras erträgt eine intensive Mähnutzung gut (5 Schnitte pro Jahr).

wichtigste Krankheiten

Die wichtigsten Krankheiten sind die Bakterienwelke (Xanthomonas translucens), der Kronenrost (Puccinia coronata) und Blattfleckenerreger (Drechslera sp.).

Ansaaten

Italienisches Raigras wird in Gemengen für den Zwischenfutterbau und in ein- und zweijährigen Mischungen verwendet (Standardmischungen für die Schweizer Landwirtschaft). In den verschiedenen Ländern werden regelmässig Sortenlisten publiziert in denen die zugelassenen oder empfohlenen Sorten (Abb. 2) beschrieben werden: Deutschland: Beschreibende Sortenlisten des Bundessortenamt; Österreich: Österreichische beschreibende Sortenlisten; Schweiz:Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen

Italienisches Raigras / welsches Weidelgras  (Lolium multiflorum)Abb. 2.Verschiedene Sorten des Italienischen Raigrases (Lolium multiflorum) in Reihen ausgesät

Literatur

Dietl W, Lehmann J, Jorquera M, 1998. Wiesengräser. Landwirtschaftliche Lehrmittelzentrale Zollikofen

Schubiger FX, Bosshard HR, Lehmann J, 1997. Nährwert von Italienisch- und Bastard-Raigrassorten. Agrarforschung 4 (05): 213-216.

Schubiger FX, Bosshard HR, Lehmann J, 1998. Nettoenergiegehalt von Futtergräsern. Agrarforschung 5 (5): 245-248.

 

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