Rotschwingel (Festuca rubra L.)
fétuque rouge, red fescue
Rotschwingel bildet je nach Typ lockere Horste oder weich-borstige Rasen. Ausgesät wird er in ungünstigen Lagen, wo das Englische Raigras nicht mehr vorkommt: zum Beispiel in flachgründigen, trockenen Lagen. Die Art ist tolerant für saure, unfruchtbare, trockene Böden und toleriert Beschattung (Zierrasen).
Abb. 1. Rotschwingel (Festuca rubra) bildet je nach Typ lockere Horste oder weich-borstige Rasen. In höheren Lagen ist der Rotschwingel eine wertvolle, rasenbildende Grasart.
Wichtigste Merkmale
Rotschwingel ist an seinen feinen, borstig wachsenden Blättern, die oben stark gerillt sind, sehr gut erkennbar (Abb. 1). Die Blätter sind schmal (max. 1.5 mm breit), die rasenbildenden Grundblätter sind gefaltet. Die Blatthäutchen sind sehr kurz, die jungen Blattscheiden sind meist rötlich (deshalb der Name Rotschwingel).
Standort- und Bewirtschaftungsansprüche
Der Rotschwingel ist weidefest. Er wird aber wegen des harten Blattes nur ungern gefressen. In höheren Lagen ist der Rotschwingel aber trotzdem eine wertvolle, rasenbildende Grasart, oft sogar die wichtigste (in mageren und wenig intensiv genutzten Mähwiesen und Dauerwiesen, Dietl et al. 1996).
Rotschwingel wird sehr häufig im Sport- und Zierrasenbau verwendet.
Futterbaulicher Wert
Die Qualität des Futters ist gering (Schubiger et al. 1998).
wichtigste Krankheiten
Rotschwingelpflanzen enthalten häufig Endophyten.
Ansaaten
Die Firma Schweizer AG verkauft die Sorte Pran Solas. Es handelt sich hier um einen Schweizer Ökotyp von Berg - Rotschwingel (Festuca nigrescens). Er eignet sich besonders für den Einsatz in höheren Lagen (Standardmischungen für die Schweizer Landwirtschaft). In den verschiedenen Ländern werden regelmässig Sortenlisten publiziert in denen die zugelassenen oder empfohlenen Sorten beschrieben werden: Deutschland: Beschreibende Sortenlisten des Bundessortenamt; Österreich: Österreichische beschreibende Sortenlisten; Schweiz: Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen.
Literatur
Dietl W, Lehmann J, Jorquera M, 1998. Wiesengräser. Landwirtschaftliche Lehrmittelzentrale Zollikofen
Schubiger FX, Bosshard HR, Lehmann J, 1998. Nettoenergiegehalt von Futtergräsern. Agrarforschung 5 (5): 245-248.