Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae)

Mehlige Kohlblattlaus

Puceron cendré du chou (franz.); mealy cabbage aphid (engl.)

wissenschaftlicher Name: Brevicoryne brassicae L.

Taxonomie: Animalia, Arthropoda, Hexapoda, Insecta, Hemiptera, Aphididae

Die Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae) besiedelt Raps und verschiedene Kohlgewächse. Man findet diese Blattläuse oft in grösseren Kolonien an der Blattunterseite oder an Blüten- und Schotenstielen. Sie verursachen in dere Regel keine wirtschaftlich relevante Schäden an Raps.

Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae) an Raps
Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae) an Raps
Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae) an Raps
Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae) an RapsAbb. 1. Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae) an Raps

Schadbild

Die grünlichen, mit mehligem Wachs bestäubten Blattläuse besiedeln verschiedene Kohlgewächse. Man findet sie in grösseren Kolonien auf der Blattunterseite, an Blüten- und Schotenstielen sowie an Stängeln (Abb. 1). Die Triebspitzen oberhalb der Läusekolonien vergilben und sterben vorzeitig ab. Bei günstiger Witterung kann der Raps bereits im Herbst befallen werden. Typisch sind dann Aufhellungen und Kräuselungen der Blätter.

Schädling

Die ungeflügelten Tiere sind 2 bis 2.6 mm lang und grau-grün gefärbt (Dubnik 1991). Die Fühler sind kürzer als der Körper. Die Hinterleibsröhren (Siphonen) sind sehr kurz. Das Schwänzchen (Cauda) ist dreieckig und schwarzbraun. Der Hinterleib ist mit mehligem Wachs bestäubt und weist mehrere unterbrochene Querbänder auf.
Der vordere Körperteil der geflügelten Tiere ist bräunlich bis schwarz. Der Hinterleib hat einen mehligen Wachsbelag, eine grünliche Färbung und mehrere dunkle Querbänder.

Lebenszyklus

Die Mehlige Kohlblattlaus überwintert im Eistadium oder in milden Wintern als lebende Laus. Im letzteren Fall handelt es sich um Rasse, die sich durch das Fehlen der geschlechtlichen Form (anholozyklisch) auszeichnet. Winterwirte sind zum Beispiel Raps oder Kohlgewächse.
Aus dem befruchteten Ei schlüpft im Frühjahr, ab April, die Stammmutter (Fundatrix). Diese vermehrt sich ungeschlechtlich (parthenogenetisch) und gebärt lebende Junglarven. Die Nachkommen pflanzen sich später wiederum parthenogenetisch fort. Ab Ende Mai treten in den rasch wachsenden Kolonien geflügelte Läuse auf, welche die Sommerwirte (ebenfalls Raps und Kohlarten) befallen und für die Ausbreitung der Art sorgen. Im Herbst bildet sich die geschlechtliche Generation. Siehe auch Mehlige Kohlblattlaus auf Kohlarten!

Wirtsspektrum

Die Mehlige Kohlblattlaus ist eine nicht wirtswechselnde Art. Wirtspflanzen der Mehligen Kohlblattlaus sind zum Beispiel: Raps, Kohlarten wie Weisskohl, Rotkohl, Blumenkohl oder Rosenkohl.

Vorbeugende Massnahmen und Bekämpfung

  • Die Mehlige Kohlblattlaus verursacht an Raps in der Regel keine wirtschaftlich relevanten Schäden. Diese können durch die Saugtätigkeit der Blattläuse aber auch durch die Übertragung von Viren (Westliches Rübenvergilbungsvirus BWYN, Blumenkohl-Mosaikvirus CaMV und Turnip-Mosaik-Virus TuMV) entstehen (Breitenmoser et al. 2011).
  • Die Förderung natürlicher Feinde, wie Schwebfliegen oder Marienkäferlarven, kann helfen, die Blattläuse unter der Schadschwelle zu halten.
  • In der Schweiz ist die Bekämpfungsschwelle für Massnahmen gegen die Mehlige Kohlblattlaus wie folgt festgelegt (Agridea): Zum Zeitpunkt des Entwicklungsstadiums 69 (Ende der Blüte): 2 Kolonien pro m2; 10 Stichproben à 1 m2, Behandlung nur mit Sonderbewilligung!
  • Empfohlene und zugelassene Pflanzenschutzmittel gegen die Mehlige Kohlblattlaus finden Sie für die Schweiz im BLW Pflanzenschutzmittelverzeichnis (Bundesamt für Landwirtschaft); für Deutschland in der online Datenbank des BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) und für Österreich im Pflanzenschutzmittelregister des BAES (Bundesamt für Ernährungssicherheit).

Literatur

Agridea, 2021. Datenblätter Ackerbau. AGRIDEA, CH-8315 Lindau (Bekämpfungsschwellen)

Breitenmoser S, Dubuis N, Grillot L, Brodard J, Balmelli C, 2011. Rapsvirosen in der Schweiz. Agrarforschung Schweiz 2 (9): 388-395.

Dubnik H, 1991. Blattläuse: Artenbestimmung – Biologie – Bekämpfung. Verlag Th. Mann, D-4650 Gelsenkirchen-Buer: 120 S.

Paul V, 1992. Krankheiten und Schädlinge des Rapses. Verlag Th. Mann 2. Auflage: 132 S.

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