Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Rapsmehltau (Erysiphe cruciferarum)

Echter Mehltau an Raps

oïdium (franz.); powdery mildew (engl.)

wissenschaftlicher Name: Erysiphe cruciferarum Opiz ex L. Junell

Taxonomie: Fungi, Ascomycota, Pezizomycotina, Leotiomycetes, Leotiomycetidae, Erysiphales, Erysiphaceae

Der Echte Mehltau des Rapses wird durch den Pilz Erysiphe cruciferarum verursacht. Typisches Krankheitssymptom ist ein weisser, mehliger Belag auf den Blättern. In der Regel treten keine nennenswerten wirtschaftlichen Schäden auf.

Echter Mehltau des Raps (Erysiphe cruciferarum)Abb. 1. Echter Mehltau auf Rapsblättern, verursacht durch Erysiphe cruciferarum

Krankheitsbild

Die erste Anzeichen eines Mehltaubefalls sind weisse Flecken auf der Ober- und Unterseite der Blätter (Abb. 1). Blattstiele, Triebe und Schoten können ebenfalls befallen sein. Die Flecken bestehen aus Myzel und Konidien, breiten sich schnell aus und entwickeln sich zu einem mehligen Belag. Befallene Blätter vertrocknen und sterben vorzeitig ab. Ältere Blätter werden stärker befallen als jüngere.

Krankheitserreger

Echte Mehltaupilze sind obligate Parasiten, d.h. sie können nur lebendes grünes Pflanzengewebe befallen. Das weisse, septierte Pilzmyzel wächst auf der Pflanzenoberfläche (Abb. 2) und ernährt sich mit Hilfe von Haustorien, die in die Epidermiszellen der Wirtspflanze wachsen. Das Myzel bildet an kurzen Konidienträgern zylindrische Konidien, die in mehr oder weniger langen Ketten zusammenhängen. Die Grösse der Konidien variiert stark: 22-28 x 30-52 µm (Rimmer et al. 2007). Die Hauptfruchtform (Kleistothecien) wird selten gebildet.

Echter Mehltau des Raps (Erysiphe cruciferarum)
Echter Mehltau des Raps (Erysiphe cruciferarum) Konidienträger mit Konidie
Echter Mehltau des Raps (Erysiphe cruciferarum) KonidienAbb. 2. Echter Echter Mehltau des Rapses (Erysiphe cruciferarum): Myzel, Konidienträger, Konidien (von oben nach unten)

Lebenszyklus und Epidemiologie

Der Echte Mehltau von Raps tritt vor allem im Herbst auf. Warme Witterung, niedrige Luftfeuchtigkeit und geringe Niederschläge begünstigen die Entwicklung. Der Pilz überwintert als Myzel auf lebenden Wirtspflanzen oder als Kleistothecium auf Pflanzenresten. Infizierte Pflanzen dienen als „grüne Brücken“ zwischen anfälligen Kulturen. Konidien werden mit dem Wind verbreitet.

Wirtsspektrum

Erysiphe cruciferarum befällt verschiedene Arten der Familie der Brassicaceae (Kreuzblütler): Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Kohl, Chinakohl, Senf, Raps etc.

Bekämpfung

  • In der Regel treten keine nennenswerten wirtschaftlichen Schäden auf und eine Bekämpfung ist nicht erforderlich.
  • Obligate Parasiten sind auf ein gutes Gedeihen ihrer Wirtspflanzen angewiesen. Eine Stickstoffdüngung fördert die Entwicklung der Wirtspflanze und indirekt auch des Parasiten.

Literatur

Rimmer SR, Shattuck VI, Buchwaldt L, 2007. Compendium of Brassica Diseases. The American Phytopathological Society Press, St. Paul: 117S.

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