Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Bastard-Raigras

Bastard-Raigras / Hybrid-Raigras  (Lolium x boucheanum)


ray-grass hybride, hybrid ryegrass

Das Hybrid-Raigras ist eine Kreuzung zwischen Italienischem und Englischem Raigras. Je nach Sorte gleichen der Wuchstyp und die Eigenschaften der Pflanzen mehr dem Italienischen (IR) oder dem Englischen Raigras (ER) oder sind Zwischentypen (IR/ER): sie bilden im Sommer mehr oder weniger Halme und sind mehr oder weniger ausdauernd (Abb. 1). Pflanzen mit starker Halmbildung im Sommer sind schlechter verdaulich. Ein Zuchtziel bei den Hybridraigräsern ist deshalb, Sorten zu entwickeln, die im zweiten und dritten Aufwuchs weniger Halme bilden.

Hybrid-Raigras (Lolium boucheanum)Abb. 1. Je nach Sorte gleichen die Pflanzen in Bezug auf Wuchstyp und Eigenschaft mehr dem Italienischen oder dem Englischen Raigras.

Hybrid-Raigras (Lolium boucheanum)Abb. 2. Bastard-Raigras: Ährchen mit kurzen Grannen

Ansaaten

Je nach Wuchstyp wird das Hybridraigras in Italienisch-Raigras-Klee Mischungen oder in längerdauernden Gras-Weissklee Mischungen verwendet (Standardmischungen für die Schweizer Landwirtschaft). In den verschiedenen Ländern werden regelmässig Sortenlisten publiziert in denen die zugelassenen oder empfohlenen Sorten beschrieben werden: Deutschland: Beschreibende Sortenlisten des Bundessortenamt; Österreich: Österreichische beschreibende Sortenlisten; Schweiz:Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen

 

Futtergräser

Futtergräser

Die Pflanzenfamilie der Poaceae (früher Gramineae) gehört mit etwas über 9000 Arten zu den grössten des ganzen Pflanzenreichs. Sie ist zugleich eine der wichtigsten Familien für den Menschen, denn alle unsere Getreidearten (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hirse, Mais und Reis) sowie die wichtigsten Futterpflanzen gehören hierher.
Die Gräser sind über die ganze Erde verbreitet; sie wachsen in den höchsten Alpen, in den kältesten Regionen sowie in den heissesten Gegenden der Tropen. Sie bedecken oft große Flächen: Tropische Savannen, Steppen der trockenen oder kalten kontinentalen Gebiete, aber auch unsere Wiesen und Weiden werden von Gräsern beherrscht.

Klee-Gras MischungFuttergräser werden in der Schweiz in Klee-Gras Mischungen angebaut

Die große Mehrzahl der Gräser sind krautartige einjährige, zweijährige oder ausdauernde Pflanzen. Die ausdauernden Arten besitzen in der Regel Rhizome, die kriechend im Boden fortwachsen. Aus den Rhizomen spriessen neue Wurzeln sowie zahlreiche Halme und bilden so dichte Rasen (Rasengräser). Andere Arten haben nur kurze Rhizome und wachsen daher eher horstartig (Horstgräser).

Die Rasengräser bilden viele Kriechtriebe (oberirdisch: Stolone; unterirdisch: Rhizome). Zusammen mit Pflanzen der eigenen Art (oft auch mit fremden, ähnlich wachsenden Arten) entsteht eine dichte, stabile Pflanzendecke. Die Rasengräser sind intolerant gegenüber andersartigen Pflanzenarten und sind sehr konkurrenzfähig. Sie breiten sich vorwiegend vegetativ aus, sind „unbegrenzt langlebig, eignen sich zum Eingrasen, Silieren und Beweiden. Sie werden von Mäusen kaum geschädigt.
Beispiele: Wiesenrispe, im Frühling beweidetes Englisches Raigras oder Rotschwingel

Horstgräser bestocken sich enorm und bilden kräftige Spross- und Wurzelbüschel. Sie wehren sich gegen alle Nachbarn der eigenen und fremden Art mit ähnlicher Wuchsform. Sie sind jedoch tolerant gegenüber andersartigen Pflanzen: Sie ermöglichen Koexistenz.
Horstgräser sind auf generative Erneuerung angewiesen, denn der Horst lebt nur 2-4 Jahre. Es sind klassische Heuwiesengräser.
Beispiel: Knaulgras, Italienisches Raigras
Der Blütenstand der Gräser ist je nach Art verschieden. Die Blüte der Gräser besteht aus einem Fruchtknoten (mit Narbe), drei Staubblättern und zwei Spelzen (Deckspelze und Vorspelze). Gewöhnlich bilden ein bis mehrere Blüten ein Ährchen. Am Grunde jedes Ährchens sitzen zwei Hüllspelzen. Mehrere Ährchen bilden die Blütenstände, die je nach Form als Ähren, Rispen oder Ährenrispen (Scheinähren) bezeichnet werden.
Einige Grasarten kommen in der Natur nur diploid vor: zum Beispiel alle Raigräser und der Wiesenschwingel (2n = 2 mal 7 Chromosomen). Mit einer Behandlung der keimenden Samen mit Cholchizin (einem Mitosegift) kann der Chromosomensatz verdoppelt werden (4n = 4 mal 7 Chromosomen). Die so entstandenen tetraploiden Gräser wachsen üppiger und sind oft besser verdaulich. Tetraploide Raigräser bilden lockere Horste, haben breitere Blätter und grössere Ährchen, die Ähre ist zudem länger, und die Anzahl Ährchen pro cm ist kleiner.

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