Stängelschwärze an Klee
Cercosporose des trèfles (fr.); Summer Blackstem or angular leaf spot (engl.)
Wissenschaftlicher Name der Hauptfruchtform: Mycospaerella punctiformis (Pers.) Starbäck; der Nebenfruchtform Cercospora zebrina Passerini
Synonyme: C. helvola Sacc., C. stolziana Magnus, Cercosporina zebrina (Pass.) Matsuura
Taxonomie: Fungi, Ascomycota, Dothideomycetes, Dothideomycetidae, Capnodiales, Mycosphaerellaceae
Cercospora zebrina verursacht Nekrosen an Blättern und Stängeln von Kleepflanzen. Die Krankheit erscheint vor allem im Sommer.
Abb. 1. Stängelschwärze (Cercospora zebrina) an Rotkleepflanzen
Abb. 2. Cercospora zebrina befällt Blätter, Blattstiele, Stängel und Blüten. Die Blattadern begrenzen die Nekrosen auf den Blättern. Diese sind deshalb häufig rechteckig.
Schadbild
Der Pilz C. zebrina infiziert Blätter, Blattstiele, Stängel und Blüten (Abb. 1). Die Nekrosen auf den Blättern sind häufig von den Blattadern begrenzt. Diese sind deshalb oft rechteckig (Abb. 2). Die Flecken haben eine hellbraune bis schwarze Farbe, manchmal sind sie auch rötlich bis violett. Unter feuchten Bedingungen verleihen die reichlich gebildeten Konidien den Nekrosen ein silbriges Aussehen (Abb. 3). Die Verletzungen sind anfänglich klein, können sich aber auf das ganze Blatt ausbreiten. Später verfaulen die Nekrosen und fallen aus, was die Blätter zerfranst aussehen lässt.
An den Blattstielen und Stängeln sind die Nekrosen schwarz bis dunkel violett. Sie sind eingesunken und können den ganzen Stängel umgürten. Der Triebteil oberhalb der Verletzung welkt und stirbt.
Verwechslungsmöglichkeit: Ascochyta imperfecta (Synonym: Phoma sp.) verursacht ähnliche Symptome an Stängeln. Er erscheint hingegen bereits im Frühling während kühler, nasser Witterung.
Abb. 3. Unter feuchten Bedingungen wachsen auf den Blattflecken Konidienträger mit Konidien.
Abb. 4. Konidienträger (oben) und Konidien (unten) von Cercospora zebrina
Krankheitserreger
Die Konidien sehen ahlenförmig aus (Abb. 4). Sie sind länglich, zugespitzt und septiert. Das Hilum ist deutlich sichtbar. Die Sporen sind nach Raynal et al. (1989) in der Länge sehr variabel: 20 – 210 µm lang und 2 – 6 µm breit. Die Konidienträger sind septiert, nicht verzweigt und wachsen meistens in Büscheln aus den Spaltöffnungen heraus (Abb. 4).
Lebenszyklus und Epidemiologie
C. zebrina überwintert in Pflanzenresten, im Boden oder auch in lebenden Kleepflanzen. Die Krankheit kann mit dem Saatgut übertragen werden. Hohe Temperaturen zwischen 24 und 28 °C fördern die Infektion und die Konidienbildung (Berger und Hanson, 1963). C. zebrina tritt deshalb vorwiegend im Sommer auf. Die Konidien werden durch Regen und Wind verbreitet.
Wirtsspektrum
C. zebrina befällt verschiedene Kleearten: Rotklee (Trifolium pratense), Weissklee (T. repens), Inkarnatklee (T. incarnatum), Schwedenklee (T. hybridum), Mittlerer Klee (T. medium), bodenfrüchtiger Klee (T. subterraneum) (Leath, 1985; Raynal et al., 1989).
An Luzerne (Medicago sativa) und anderen Wildarten der Gattung Medicago kommt die nahe verwandte Art Cercospora medicaginis Ell. et EV. vor. Einige Autoren betrachten diese Art allerdings als Synonym von C. zebrina.
Vorbeugende Bekämpfungsmassnahmen
Die Verwendung von resistenten Sorten bildet den besten Schutz vor dieser Krankheit. Andere geeignete Massnahmen sind Fruchtwechsel, tiefes Pflügen vor der Saat und die Verwendung von gesundem Saatgut.
Literatur
Berger RD und Hanson EW, 1963. Pathogenicity, host-parasite relationships, and morphology of some forage legume Cercosporae, and factors related to disease development. Phytopathology 53: 500-508.
Raynal G, Gondran J, Bournoville R und Courtillot M, 1989. Ennemis et maladies des prairies. INRA Paris: 249 S.
Leath KT, 1985. General diseases. Pp. 205-233. In: Taylor NL (ed.), Clover science and Technology. American Society of Agronomy – Crop Science Society of America – Soil Science Society of America. Mono. Madison Wisconsin