Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Blennocampa pusilla (Rosenblattrollwespe)

Rosenblattrollwespe

tenthrède rouleuse des feuilles du rosier (franz.); leaf-rolling rose sawfly (engl.)

wissenschaftlicher Name: Blennocampa pusilla Klug

Synonym: Blennocampa phyllocolpa Viitasaari & Vikberg

Taxonomie: Animalia, Arthropoda, Insecta, Hymenoptera, Tenthredinidae

Die Rosenblattrollwespe (Blennocampa pusilla) legt ihre Eier an die Unterseite von Rosenblättern ab. Danach rollen sich die Blätter längs der Mittelrippe nach unten ein. Die Larven befinden sich in den Blattrollen. Voll entwickelte Larven wandern in den Boden, überwintern dort in einem Kokon und verpuppen sich im Frühling. Die adulte Wespe erscheint ab Mai. Eine vorbeugende Bekämpfungsmassnahme ist die Entfernung und Entsorgung der eingerollten Blätter.

kleinste Rosenblattrollwespe (Blennocampa pusilla)Abb. 1. Schadbild der Rosenblattrollwespe (Blennocampa pusilla)

Abb. 2. Rosenblattrollwespe (Blennocampa pusilla): eingerollte Blätter und Larven

Schadsymptome

Die Rosenblätter sind längs der Mittelrippe nach unten eingerollt (Abb. 1 und 2). Im Innern der Blattrollen befinden sich die hellgrünen Larven der Rosenblattrollwespen (in einigen Fällen sind auch keine vorhanden) (Abb. 2). Die befallenen Blätter vergilben und fallen vorzeitig ab, was bei einem starken Befall zu einer Beeinträchtigung des Aussehens der Rosen und des Pflanzenwachstums führen kann.

Beschreibung des Schädlings

Die adulte Rosenblattrollwespe ist mehrheitlich schwarz, 3 - 4.5 mm lang und hat weisse Schienen (Tibiae) und Füsse (Tarsi) (Alford, 2012) Die Larven können bis zu 10 mm gross werden. Sie sind hellgrün, haben einen dunkelbraunen Kopf und kurze, feine Borsten auf dem Rücken (Abb. 2). (Abbildungen siehe auch schadbild.com).

Lebenszyklus

Die adulten Tiere fliegen während der Monate Mai und Juni. Die Weibchen legen die Eier einzeln auf die Blattunterseite in die Nähe des Blattrandes ab. Vor der Eiablage stechen die Weibchen mit ihren sägeähnlichen Legebohrern auf beiden Seiten der Mittelrippe in das Pflanzengewebe. Dadurch rollt sich die Blattspreite nach innen und bildet eine schützende Röhre, in der sich die Larven schliesslich ernähren. Auch Blätter, auf die keine Eier abgelegt wurden, rollen sich ein, wenn sie vom Weibchen angestochen wurden (Alford, 2012). Die Larven fressen bis Juli oder August in den Blattröhren, wandern dann in den Boden, wo sie in einem Kokon überwintern. Im Frühling verpuppen sie sich und erscheinen im Mai bis Juni. Die Rosenblattrollwespe bildet nur eine Generation pro Jahr.

Wirtsspektrum

Befällt wilde und kultivierte Rosen (Rosa spp.).

Vorbeugende Massnahmen und Bekämpfung

  • Im Garten die Nützlinge fördern
  • Wenig anfällige Rosen anbauen: Die Rosenblattrollwespe bevorzugt gewisse Sorten.
  • Eine Bodenbearbeitung im Herbst oder Winter bekämpft die im Boden überwinternden Larven/Puppen.
  • Eingerollte Blätter entfernen

Literatur

Alford DV, 2012. Pests of ornamental trees, shrubs and flowers. A colour handbook, second edition. Manson Publishing Ltd.: 480 S.

 

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