Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Dysaphis pyri (mehlige Birnenblattlaus)

Mehlige Birnenblattlaus

Puceron cendre du poirier (franz.); pear bedstraw aphid (engl.)

wissenschaftlicher Name: Dysaphis pyri (Boyer de Fonscolombe)

Taxonomie: Animalia, Arthropoda, Insecta, Pterygota, Hemiptera, Homoptera, Aphididae

Die mehlige Birnenblattlaus (Dysaphis pyri) ist die wichtigste Blattlausart der Birne. Vereinzelt kann an den jungen Trieben auch die grüne Apfelblattlaus (Aphis pomi) und die Apfelgraslaus (Rhopalosiphum insertum) vorkommen. Die mehlige Birnenblattlaus verursacht spiralig eingerollte Blätter sowie gestauchte Triebe. An der Blattunterseite befinden sich dichte Kolonien von blau-grauen Blattläusen. Ab Juni verlassen die Läuse den Birnbaum und besiedeln verschiedene Arten des Labkrauts (Galium spp.). Im Herbst kehren sie wieder auf den Birnbaum zurück und legen dort befruchtete Eier ab. Nützlinge sind bei der Regulierung der Blattläuse von grosser Bedeutung.

Mehlige Birnenblattlaus (Dysaphis pyri)Abb. 1. Die mehlige Birnenblattlaus (Dysaphis pyri) verursacht spiralig eingerollte, deformierte Blätter.

Abb. 2. Die mehlige Birnenblattlaus (Dysaphis pyri) bildet oft sehr grosse Kolonien an der Unterseite der Birnenblätter.

Schadbild

Spiralig eingerollte, stark deformierte Blätter, Blattvergilbungen und gestauchte Triebe sind charakteristische Symptome eines Befalls durch die mehlige Birnenblattlaus (Abb. 1). Die Blattläuse befinden sich oft in sehr grossen, dichten Kolonien an der Blattunterseite (Abb. 2). Ab Juni verlassen die Läuse den Birnbaum, so dass die deformierten Blätter ohne den Verursacher der Krankheitssymptome zurückbleiben. Der durch die Blattläuse ausgeschiedene Honigtau wird von Russtaupilzen besiedelt.

Schädling

Die flügellosen Blattläuse sind kugelförmig und etwa 2-3 mm lang. Der Körper ist mit feinem Wachspuder bedeckt, so dass sie blaugrau aussehen. Die Fühler sind an der Basis hellgelb und an der Spitze dunkel. Die Hinterleibsröhren (Siphonen) sind schwarz und stehen aufrecht.

Lebenszyklus

Die mehlige Birnenblattlaus überwintert im Eistadium in Rindenrissen von Kurztrieben und Zweigen der Birne. Vor der Blüte schlüpfen aus den Eiern die Nymphen, die sich zu flügellosen Stammmüttern (Fundatrix) entwickeln. Diese bilden durch ungeschlechtliche Vermehrung (parthenogenetisch) in drei bis sieben Generationen (Bovey et al. 1979) eine sehr grosse Anzahl an flügellosen Nachkommen, die auf der Unterseite der eingerollten Blätter dichte Kolonien bilden. Die Blattläuse sind dank ihrer blaugrauen Bepuderung leicht zu erkennen. Ab der dritten Generation entstehen geflügelte Blattläuse, die auf den Zwischenwirt abwandern (Wiesen-Labkraut (Galium mollugo), Kletten-Labkraut (Galium aparine) oder andere Labkrautarten). Im Herbst kehren die Blattläuse auf die Birnbäume zurück, um die Wintereier abzulegen.

Wirtsspektrum

Die mehlige Birnenblattlaus saugt an den Blättern des Birnbaums (Pyrus communis). Neben- oder Sommerwirte sind Labkrautarten (Galium spp.).

Vorbeugende Massnahmen und Bekämpfung

Literatur

Bovey R, Baggiolini M, Bolay A, Bovay E, Corbaz R, Mathys G, Meylan A, Murbach R, Pelet F, Savary A, Trivelli G, 1979. La défense des plantes cultivées. Éditions Payot Lausanne: 864 p.

Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), 2005. Merkblatt. Pflanzenschutz im Biokernobstanbau. 32 Seiten (pdf)

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