Brennfleckenkrankheit
Anthracnose ou taches brunes du pois (franz.); pea leaf and pot spot (engl.)
wissenschaftlicher Name: Nebenfruchtform: Ascochyta pisi Lib., Hauptfruchtform: Didymella pisi Chilvers, J.D. Rogers & Peever (Chilvers et al. 2009)
Taxonomie: Fungi, Ascomycota, Pezizomycotina, Dothideomycetes, Pleosporomycetidae, Pleosporales, Didymellaceae
Der Erreger der Brennfleckenkrankheit (Ascochyta pisi) wird mit dem Saatgut übertragen. Er verursacht hellbraune, deutlich eingesunkene Flecken mit rotbraunem, leicht erhöhtem Rand. Durch die Verwendung von gesundem, anerkanntem Saatgut kann die Brennfleckenkrankheit weitgehend vermieden werden.
Abb. 1. Brennfleckenkrankheit an Erbsen (Ascochyta pisi)
Abb. 2. Brennfleckenkrankheit an Erbsen (Ascochyta pisi)Krankheitsbild
Ascochyta pisi verursacht auf Blättern (inklusive Nebenblättern), Stängeln und Hülsen runde, hellbraune, deutlich eingesunkene Flecken (Brennflecken) (Abb. 1 und 2). Die Flecken sind von einem rotbraunen, leicht erhöhten Rand umgeben und enthalten im Zentrum zahlreiche schwarze, punktförmige Fruchtkörper (Pyknidien). An den Blättern und Hülsen sind die Flecken eher rund, während sie an den Stängeln länglich sind. Ausgehend von den Flecken an den Hülsen kann der Pilz auch die Samen befallen und dort gelbliche bis braune Flecken verursachen. A. pisi verursacht keine Fusskrankheiten.
Verwechslungsmöglichkeit mit Mycosphaerella pinodes, (Synonym Ascochyta pinodes)
Krankheitserreger
Die Pyknidien von A. pisi sind rund und hellbraun. (Die Pyknidien von Mycosphaerella pinodes oder Phoma medicaginis var. pinodella var. pinodella sind dunkler und haben eine dickere Wand). In den Pyknidien werden farblose, meist zweizellige Konidien gebildet, die an der Trennwand leicht verengt und an den Enden abgerundet sind (Abb. 3). Sie messen 3-5 x 10-16 µm (Kraft und Pfleger 2001).
A. pisi bildet in der Natur weder Perithezien (Hauptfruchtform) noch Chlamydosporen.
Abb. 2. Pyknidien und zweizellige Konidien der Ascochyta pisi, Verursacher der Brennfleckenkrankheit der Erbse
Lebenszyklus
Ascochyta pisi wird mit dem Saatgut übertragen. Auf oder im Boden kann der Krankheitserreger nicht überleben oder überwintern. Die primäre Infektion erfolgt durch Konidien oder andere pilzliche Strukturen, die an der Samenschale haften. An Jungpflanzen entstehen Pyknidien, die bei feuchter Witterung massenhaft Konidien in einer schleimigen Substanz ausscheiden. Die Konidien werden durch Regen verbreitet und infizieren das Pflanzengewebe direkt durch die Kutikula und die Epidermiszellen. Bei einem Befall der Hülsen kann A. pisi auch die Samen infizieren.
Wirtsspektrum
Der Krankheitserreger A. pisi befällt neben Erbsen auch andere Arten der Gattungen Pisum sowie Lathyrus und Vicia (Hoffmann und Schmutterer 1999)
Vorbeugende Masnahmen und Bekämpfung
- Verwendung von gesundem, anerkanntem Saatgut
- Wahl von toleranten oder resistenten Sorten
- Saatgutbehandlung
- Empfohlene und zugelassene Pflanzenschutzmittel gegen die Brennfleckenkrankheit finden Sie für die Schweiz im BLW Pflanzenschutzmittelverzeichnis (Bundesamt für Landwirtschaft); für Deutschland in der online Datenbank des BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) und für Österreich im Pflanzenschutzmittelregister des BAES (Bundesamt für Ernährungssicherheit).
Literatur
Chilvers MI, Rogers JD, Dugan FM, Stewart JE, Chen WD, Peever TL, 2009. Didymella pisi sp. nov., the teleomorph of Ascochyta pisi, Mycol. Res., 113, 391–400.
Hoffmann GM, Schmutterer H, 1999. Parasitäre Krankheiten und Schädlinge an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart (2. Auflage): 675 S.
Kraft JM, Pfleger FL, 2001. Compendium of Pea Diseases and Pests, second edition. APS Press St. Paul, 67 S.