Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Schosserrüben

Schosserrüben

betterave montée en grains, montée (franz.); easy bolters, sugar beet bolters, weed beets (engl.)

Bei den Schosser- oder Unkrautrüben handelt es sich um Zuckerrüben, die bereits im ersten Jahr blühen (Abb. 1). Um negative Auswirkungen auf den Rübenertrag zu vermeiden, müssen diese Schosser vor der Samenreife ausgerissen werden. Nicht beseitigte Schosser werden in den Folgejahren zu Unkräutern.
Schosserrüben wirken sich negativ auf den Rübenertrag aus.

Schosserrueben (Zuckerrueben)
Schosserrueben (Zuckerrueben)
Schosserrueben (Zuckerrueben)Abb. 1. Schosserrüben

Wie entstehen Schosserrüben?

Die Zuckerrübe ist eine zweijährige Pflanze: Im ersten Jahr bildet sie den Rübenkörper aus, im zweiten Jahr wachsen nach einer Überwinterung (Vernalisation) die Samenträger - die Schosser.
Einzelne Zuckerrübenpflanzen bilden bereits im ersten Jahr Schosser. Das kann verschiedene Ursachen haben. So können zum Beispiel niedrige Temperaturen im Frühjahr nach der Aussaat sogenannte Kulturschosser (easy bolters) auslösen. Die Schossneigung hängt stark von der Sorte, dem Rübenstadium und der Tageslänge während der Kälteperiode ab. Weitaus häufiger sind Bastardschosser (sugar beet bolters). Sie entstehen, wenn sich bei der Saatgutgewinnung Wildrüben in Kulturrüben einkreuzen. Wildrüben sind im Mittelmeerraum weit verbreitet und schossen immer im ersten Jahr (ohne Vernalisation). Diese Eigenschaft wird dominant vererbt, so dass die Nachkommen einer solchen Kreuzung ebenfalls im ersten Jahr schossen. Die Bastardschosser sind bereits im Rübensaatgut vorhanden und stehen im Feld im Sollabstand.
Fallen die Samen der Bastardschosser auf den Boden, entstehen in den Folgekulturen Unkrautrüben (weed beets). Diese schossen bereits im ersten Jahr und können ein Feld über die Jahre stark verseuchen: Pro Pflanze werden bis zu 5‘000 Samen produziert. Diese bleiben im Boden und sind zudem sehr lange keimfähig. Werden die Unkrautrüben in den Folgekulturen nicht bekämpft, ist die nächste Zuckerrübenkultur stark mit Unkrautrüben verunreinigt und können nur mit sehr grossem Aufwand, wenn überhaupt, beseitigt werden. Schosser wirken sich negativ auf den Rübenertrag aus, erschweren die Rodung und können zur Verweigerung der Rübenannahme durch die Zuckerrübenfabrik führen.

Vorbeugende Bekämpfungsmassnahmen

  • Anbau von Zuckerrübensorten mit geringer Schossneigung. Die Saatgutproduzenten müssen streng darauf achten, dass Einkreuzungen von Wildrüben vermieden werden, damit keine Bastardrübensamen in das Handelssaatgut gelangen.
  • Schosserrüben und Unkrautrüben (!) müssen ausgerissen werden, wenn nötig mehrmals. Solange die Samenstände nicht verblüht sind, können die Stängel abgeknickt und auf dem Feld belasssen werden. Beginnt die Samenreife, müssen die Blütenstände vom Feld entfernt werden. Das Aussamen muss unbedingt vermieden werden.
  • Ein- bis dreimaliges Hacken zwischen den Reihen beseitigt den grössten Teil der Unkrautrüben. Schosser in den Reihen müssen von Hand entfernt werden.
  • Mehrmaliges Mähen und Abschlegeln der Samenstände über dem Bestand, spätestens vor dem Ende der Blüte.
  • Chemische Bekämpfung der Unkrautrüben mit Spezialgeräten (in den Zuckerrüben) oder in den Folgekulturen.

 

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