Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Erbsenkäfer (Bruchus pisorum)

Erbsenkäfer

le bruche ou le charançon du pois (franz.); pea seed beetle, pea weevil (engl.)

wissenschaftlicher Name: Bruchus pisorum L.
Synonym: Bruchus pisi L.

Taxonomie: Animalia, Arthropoda, Insecta, Coleoptera, Chrysomelidae

Der Erbsenkäfer (Bruchus pisorum) fliegt zur Zeit der Erbsenblüte in die Erbsenfelder und legt seine Eier an junge Hülsen. Die daraus entstehenden Larven bohren sich in die Erbsenhülse und entwickeln sich in den Samen von der Larve über die Puppe in einen Käfer. Der Käfer überwintert im Freien oder im Saatgutlager.

Erbsenkäfer (Bruchus pisorum) ErbsenAbb. 1. Erbsenkäfer (Bruchus pisorum) kurz vor dem Verlassen des Samens

Abb. 2. Erbsenkäfer (Bruchus pisorum)

Schadbild

Der Schaden wird durch die Larve des Erbsenkäfers verursacht. Sie dringt in den noch unreifen Samen (der zukünftigen Erbse) und frisst dort eine zylindrische Höhle, die von der Samenschale bedeckt bleibt. Die Einbohrstelle vernarbt und bleibt von aussen sichtbar. Im Inneren entwickelt sich die Larve zur Puppe und schliesslich zum Käfer. Befallene Samen sind ungeniessbar und sind schlecht oder nicht mehr keimfähig.

Schädling

Das erste Larvenstadium ist rosa und hat winzige Beine (Kraft und Pfleger 2001). Die ausgewachsene Larve ist schmutzig weiss, 3-4 mm lang, gekrümmt, quer-gerunzelt, beinlos und hat eine kleine dunkel gefärbte Kopfkapsel (Abb. 2).
Der Käfer ist oval und etwa 5 Millimeter lang. Er ist grundsätzlich schwarz bis bräunlich und zeigt ein Muster aus unregelmässig angeordneten, weissen Flecken (Abb. 1 und 2). Der Halsschild hat in der Mitte vor dem Schildchen (Scutellum) einen weissen Fleck. Das nicht von den Flügeldecken bedeckte Hinterleibsende (Pygidium) hat eine weisse Behaarung und am Rande zwei grosse schwarze Flecken.

Lebenszyklus

Der Erbsenkäfer erscheint im Frühling in den Erbsenfeldern, wenn die Pflanzen anfangen zu blühen. Er frisst Erbsenpollen und Nektar (Abb. 2). Diese Nahrung ist für die Reifung der Eier wichtig. Nach der Blüte kleben die Weibchen gelbe Eier (bis zu 500 Eier pro Weibchen) einzeln an die Wand von jungen Hülsen. Aus dem Ei schlüpft 1 bis 2 Wochen später die Larve, die während des ersten Larvenstadiums noch kurze Beine hat. Die Larve bohrt sich durch die Hülsenwand und dringt in einen Samen ein. Gelangen mehrere Larven in eine Erbse, vollendet nur eine ihre Entwicklung (Zahradnik et al. 1985). Im Innern des Samens frisst die Larve eine Höhle, entwickelt sich innerhalb von 4-6 Wochen zur Puppe und schliesslich zum Käfer. Ein Teil der Käfer verlässt den Samen noch vor der Ernte, indem sie kreisrunde Löcher in die Samenwand nagen. Bei einer späten Ernte können Käfer auch über ausgefallene Samen ins Freie gelangen. Die Käfer überwintern im Freien an geschützten Orten. Die restlichen Käfer verbleiben in den Samen und gelangen in die Lagerräume, wo sie aber keinen Schaden mehr anrichten können. Der Käfer kann bis zu 16 Monate überleben. Der Erbsenkäfer macht nur eine Generation pro Jahr.

Wirtsspektrum

Bruchus pisorum befällt Erbsen.

Vorbeugende Massnahmen und Bekämpfung

  • Günstige Bedingungen für die Entwicklung der natürlichen Feinde schaffen.
  • Nach der Ernte der Erbsen das Feld pflügen. Dies zerstört die auf dem Feld überwinternden Käfer.
  • Frühblühende Sorten anbauen. Diese können einem Befall durch spät einfliegende Käfer entkommen (Biddle und Cattlin 2012)..
  • Befallenes Saatgut mit Hitze behandeln (50 °C während 3-4 Stunden, Erbsen müssen trocken sein, Hoffmann und Schmutterer 1999), begasen oder mit Insektiziden behandeln.

 

Literatur

Biddle AJ, Cattlin ND, 2012. Pests, Diseases, and Disorders of Peas and Beans. A colour Handbook. Manson Publishing Ltd.: 128 p.

Hoffmann GM, Schmutterer H, 1999. Parasitäre Krankheiten und Schädlinge an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart (2. Auflage): 675 S.

Kraft JM, Pfleger FL, 2001. Compendium of Pea Diseases and Pests, second edition. APS Press St. Paul, 67 S.

Zahradnik J, Jung I, Jung D, et al., 1985. Käfer Mittel- und Nordwesteuropas. Parey, Berlin, 498 S.

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