Rosenzikaden
cicadelle du rosier (franz.); rose leafhopper (engl.)
wissenschaftlicher Name: Edwardsiana rosae L.
Synonym: Typhlocyba rosae L.
Taxonomie: Animalia, Arthropoda, Insecta, Hemiptera, Cicadellidae (Jassidae)
Die Rosenzikade (Edwardsiana rosae) ist meistens ein harmloser Schädling an Rosen. Die Insekten saugen an der Blattunterseite Pflanzensaft aus den Blattzellen. Befallene Blätter werden an der Oberseite grossflächig fleckig und ausgebleicht. Bei heissem, trockenem Wetter ist ein Befall für die Pflanzen am schädlichsten.
Abb. 1. Rosenzikaden (Edwardsiana rosae) verursachen auf der Blattoberseite ausgebleichte Flecken.
Abb. 2. Rosenzikaden (Edwardsiana rosae): Schadbild an der Blattoberseite, Larven und Häutungsreste an der BlattunterseiteSchadbild
Larven und adulte Tiere der Rosenzikade zerstören beim Saugen von Pflanzensaft das Chlorophyll der Blätter (Horst und Cloyd, 2007), was zu ausgebleichten Flecken an der Blattoberseite führt (Abb. 1 und 2). Die blassen Flecken erscheinen zuerst entlang der Mittelrippe, später auch auf der ganzen Blattfläche. Ein starker Befall kann zu einem vorzeitigen Blattfall führen. An der Blattunterseite befinden sich die Larven, weiss gefärbte Häutungsreste und die adulten Tiere (Abb. 2). Letztere springen bei Berührung des Blattes sofort weg.
Die Schadsymptome der Rosenzikaden sehen den Schäden, die durch die gemeine Spinnmilbe verursacht werden, sehr ähnlich.
Schädling
Die Larven (Nymphen) sind weiss bis gelblich und haben dunkle Flecken auf der Rückseite des Thorax, einschliesslich der Flügeldecken. Die Flecken sind in den frühen Stadien weniger ausgeprägt, sind aber bei den älteren Nymphen deutlich sichtbar. Die Flügel sind in allen Larvenstadien nur stummelförmig ausgebildet.
Die adulten, sprungfähigen Tiere haben ein stromlinienförmiges Aussehen, sind gelblich und sind 3.4 - 4 mm lang. Die Rosenzikaden ruhen mit dachförmig aneinandergelegten Flügeln (siehe auch schadbild.de).
Lebenszyklus
Rosenzikaden überwintern im Eistadium in der Rinde von Rosen. Die Larven beginnen im Frühling aus den Eiern zu schlüpfen und fressen an der Blattunterseite, indem sie Pflanzenzellen anstechen und aussaugen. Die Entwicklung vom Ei zur geschlechtsreifen, geflügelten Zikade erfolgt über 5 Larvenstadien, was 4 bis 6 Wochen dauert. Das Puppenstadium fehlt. Die meisten ausgewachsenen Zikaden wandern auf die Sommerwirte ab und bilden dort eine zweite Generation, die im Herbst wieder zu den Rosen zurückkehrt. Einige vermehren sich aber weiterhin auf den Rosen, so dass nahezu ganzjährig Rosenzikaden auf den Rosen anzutreffen sind. Die Weibchen der zweiten Generation legen im Herbst die Eier in die Rinde der Rosen.
Wirtsspektrum
Die erste Generation der Rosenzikaden findet man fast ausschliesslich an Rosen, da die überwinternden Eier in die Rinde von wilden oder kultivierten Rosen abgelegt werden.
Die Larven der Sommergeneration ernähren sich von einer Vielzahl von Wirtspflanzen, darunter Hartriegel (Cornus spp.), Weissdorn (Crataegus spp.), Apfel (Malus spp.), Kirsche (Prunus spp.), Ahorn (Acer spp.), Vogelbeere (Sorbus aucuparia), Mehlbeere (Sorbus aria) (Horst und Clyde, 2007; Alford, 2012).
Vorbeugende Massnahmen und Bekämpfung
- Sonnige Standorte meiden
- Förderung von natürlichen Feinden
- Mit einem Rückschnitt der Rosen werden auch überwinternde Eier entfernt
- Larven einsammeln und vernichten
- Falls nötig, ein die Nützlinge schonendes Mittel gegen saugende Insekten auf die Blattunterseite spritzen (siehe Rosenblattläuse)
Literatur
Alford DV, 2012. Pests of ornamental trees, shrubs and flowers. A colour handbook, second edition. Manson Publishing Ltd.: 480 S.
Horst RK, Cloyd RA, 2007. Compendium of Rose Diseases and Pests. Second edition. The American Phytopathological Society, 83 p.