Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Diplolepis rosae (Rosengallwespe an Wildrose)

Gemeine Rosengallwespe

cynips du rosier (franz.); bedeguar gall wasp (engl.)

wissenschaftlicher Name: Diplolepis rosae L.

Taxonomie: Animalia, Arthropoda, Insecta, Hymenoptera, Tenthredinidae, Cynipidae

Die Gallen der Rosengallwespen (Diplolepis rosae) sind an Heckenrosen meist gut erkennbar. Sie sind mit langen, verzweigten, grünen und später rotbraunen Haaren dicht bewachsen. In den Gallen entwickeln sich die Larven und später die adulten Wespen.


Rosengallwespe (Diplolepis rosae) an WildrosenAbb. 1. Gallen der Rosengallwespe (Diplolepis rosae) an Heckenrosen

Abb. 2. In den Gallen entwickeln sich die Larven und die Puppen der Rosengallwespe, später auch die adulten Wespen.

Schadbild

Die Rosengallwespen bilden Gallen an jungen Trieben (Abb. 1). Die Gallen, auch als Rosenapfel, Schlafapfel oder Bedeguare bekannt, sind von einer dichten, klebrigen Masse aus verzweigten, moosartigen Fäden umgeben und messen bis zu 10 cm im Durchmesser (Alford, 2012; Zahradnik, 1985). Sie verändern ihre Farbe von grün, über rosa und leuchtend rot bis hin zu rotbraun und dunkeln in den Wintermonaten weiter nach. In den Gallen entwickeln sich die Larven und später die adulten Wespen (Abb. 2). Alte verwitterte Gallen bleiben noch lange nach dem Erscheinen der Rosengallwespen an den Wirtspflanzen haften und sind im Winter sowie im frühen Frühjahr am auffälligsten.

Schädling

Eine ausgewachsene Rosengallwespe ist 3.5 bis 4.5 mm lang, schwarz und hat einen roten Hinterleib. Sie hat einen ausgeprägten Stachel am Kopf. Die Beine sind rötlich. Die Vorderflügel sind überwiegend dunkel und besitzen je einen dunklen Fleck.
Die bis zu 6 mm langen Larven sind weisslich und haben einen blass gelb-braunen Kopf (Abb. 2). Die Puppe ist 5 mm lang, weiss mit leicht violetten Augen (Abb. 2, letztes Bild). (Alford, 2012)

Lebenszyklus

Die erwachsenen Wespen erscheinen im Frühjahr ab Mai und legen ihre Eier in ungeöffnete Rosenknospen ab (Alford, 2012). Das befallene Gewebe beginnt zu einer grossen, kompakten Galle anzuschwellen, die bis zu 60 harte, hölzerne Kammern enthält, die jeweils eine einzelne Larve beherbergen.
Die Larven entwickeln sich den ganzen Sommer über und verpuppen sich schliesslich im folgenden Frühjahr in ihren Kammern. Die erwachsene Wespe erscheint kurz darauf. Männchen sind unbekannt, die Fortpflanzung erfolgt ausschließlich parthenogenetisch.

Wirtsspektrum

An Wild- und Kulturrosen (Rosa spp.)

Vorbeugende Massnahmen

Die Rosengallwespen werden meist durch Gallwespenparasiten (z. Bsp. Torymus bedeguaris) sehr gut unter Kontrolle gehalten.

Literatur

Alford DV, 2012. Pests of ornamental trees, shrubs and flowers. A colour handbook, second edition. Manson Publishing Ltd.: 480 S.

Zahradnik J, 1985. Bienen, Wespen, Ameisen. Die Hautflügler Mitteleuropas. Kosmos, Frankh´sche Verlagshandlung, Stuttgart: 191 S.

 

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