Braunfleckenkrankheit an Esparsette
Stemphyliose du sainfoin (fr.); target spot oder stemphylium leaf spot (engl.)
Wissenschaftlicher Name: Stemphylium sarciniforme (Cav.) Wiltsh. (Nebenfruchtform); Pleospora sp. Rabenh. ex Ces. & De Not. (Hauptfruchtform)
Synonyme: S. sarcinaeforme, Macrosporium sarciniforme Cavara, Thyrospora sarciniforme (Cavara) Tehon & E.Y. Daniels
Taxonomie: Fungi, Ascomycota, Dothideomycetes, Pleosporomycetidae, Pleosporales, Pleosporaceae
Stemphylium sarciniforme befällt neben dem Rotklee (Trifolium repens) auch die Esparsette (Onobrychis viciifolia). Dieser pilzliche Parasit kann den Ertrag und die Qualität des Futters negativ beeinflussen. Die Krankheit verursacht typische Flecken mit konzentrischen Ringen an den Blättern.
Abb. 1. Typische Blattflecken an Esparsette (Onobrychis viciifolia) verursacht durch Stemphylium sarciniforme
Schadbild
Die von S. sarciniforme verursachten Blattflecken haben eine unregelmässig Form, messen einen bis acht Millimeter im Durchmesser und sind hell bis dunkelbraun. Auf grösseren Flecken sind häufig konzentrische Ringe zu sehen, was den Flecken das Aussehen einer Zielscheibe (engl. target) verleiht (Abb. 1). Kleinere Verletzungen können auch an der Samenhülle und seltener an den Blattstielen und Stängeln vorkommen. Falls mehr als 20 % der Blattfläche sichtbar befallen ist, stirbt das Blatt (O'Rourke, 1976).
Krankheitserreger
Stemphylium sarciniforme bildet mehrzellige, glatte Konidien, die durch Melanineinlagerungen schwärzlich-braun gefärbt sind (Abb. 2 und 3). Die Konidien sind beinahe kugelig (30-50 x 22 – 33 µm) (Ellis, 1971), sind an den Enden abgerundet und besitzen ein dunkles Hilum. Sie haben gewöhnlich drei Quer- und mehrerer Längssepten, bei der mittleren Quersepte sind sie gewöhnlich etwas eingeschnürt (Abb. 3). Die Konidien werden auf kurzen Konidienträgern (bis zu 50 µm lang und 6 - 10 µm dick) gebildet. Letztere stehen einzeln oder in Gruppen zu zwei oder vier (Wiltshire, 1938) und sind an der Spitze leicht angeschwollen (Abb. 4).
Abb. 2. Innerhalb der Blattflecken entstehen auf kurzen Konidienträgern schwarze Konidien
Abb. 3. Konidienträger von Stemphylium sarciniforme stehen einzeln oder in Gruppen und sind an der Spitze leicht angeschwollen.
Abb. 3. Die Konidien von Stemphylium sarciniforme sind mehrzellig mit Längs- und Quersepten.
Lebenszyklus und Epidemiologie
Die Braunfleckenkrankheit tritt vor allem im Spätsommer und Herbst auf. Der Parasit liebt warme Temperaturen und feuchte Witterung. Dichte Bestände fördern den Krankheitsverlauf ebenfalls. S. sarciniforme kann in alten Pflanzen oder im Boden längere Zeit überleben. Eine Übertragung mit Saatgut ist ebenfalls möglich (Noble und Richardson, 1968).
Wirtsspektrum
Zu den Wirtspflanzen von S. sarciniforme gehören neben Rotklee (Trifolium pratensis) auch Weissklee (T. repens), Schwedenklee (T. hyridum) und Inkarnatklee (T. incarnatum) (Raynal et al., 1989). Auch Esparsette (Onobrychis viciifolia) wird befallen.
Vorbeugende Bekämpfungsmassnahmen
Sorten, welche auf der Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen aufgeführt sind, sind für den Anbau in der Schweiz besonders geeignet.
Literatur
Ellis MB, 1971. Dematiaceous Hyphomycetes. Commenwealth Mycological Institute Kew, Surrey England: 608 p.
Noble M, Richardson MJ, 1968. An annotated list of seed borne diseases. Phytopathological Papers, No. 8. Commonwealth Mycological Institute, Kew. 191 pp.
O'Rourke CJ, 1976. Diseases of grasses and forage legumes in Ireland. An Foras Taluntais, Dublin 4. 115 S.
Raynal G, Gondran J, Bournoville R, Courtillot M, 1989. Ennemis et maladies des prairies. INRA Paris: 249 S.
Wiltshire SP, 1938. The original and modern conceptions of Stemphylium. Trans. Br. Mycol. Soc. 21: 211-239.