Blattflecken an der Rispenhirse
taches des feuilles (franz.); Pyricularia leaf spot or leaf blast (engl.)
wissenschaftlicher Name der Hauptfruchtform: Magnaporthe grisea (T.T. Hebert) M.E. Barr; der Nebenfruchtform: Pyricularia grisea Sacc.
Synonym: Pyricularia oryzae
Taxonomie: Fungi, Ascomycota, Pezizomycotina, Sordariomycetes, Sordariomycetidae, Incertae sedis, Magnaporthaceae
Der Pilz Magnaporthe grisea (Syn. Pyricularia grisea) verursacht runde bis längliche Blattflecken an der Rispenhirse (Panicum miliaceum). Die Flecken sind grau-braun und haben häufig einen violetten bis dunkelbraunen Rand. Werden die Rispenäste befallen, können sich die Körner nicht mehr richtig entwickeln. Der Pilz bildet Konidien, die Neuinfektionen auslösen können.
Abb. 1. Blattflecken an der Rispenhirse, verursacht durch den Pilz Magnaporthe grisea (Syn. Pyricularia grisea)
Krankheitsbild
An den Blättern erscheinen runde, braune Flecken, die zu länglichen grau-braunen Streifen auswachsen (Abb. 1). Die Flecken haben häufig einen violetten bis dunkelbraunen Rand. Ausser den Blättern werden auch Halme, Halmknoten, Rispen und Spelzen (Saatgutübertragung!) befallen. Befallene Halmknoten werden brüchig und es kommt zu einer Lagerung der Hirse. Die Verletzungen können die Rispenäste vollständig umgürten und die Körner können sich nicht mehr vollständig entwickeln. Während feuchten Wetterperioden wird auf den Flecken ein grauer Konidienrasen (Abb. 2) sichtbar.
Abb. 2. Bei feuchter Witterung bildet Magnaporthe grisea auf den Blattflecken einen grauen Konidienrasen.
Krankheitserreger
Die Konidien sind birnenförmig, farblos und meistens drei-zellig (1 bis 3, meistens 2 Septen) (Abb. 3). Das Hilum ist deutlich hervortretend. Die Konidien messen 17-28 x 6-9 µm (Ellis 1971).
Die hellbraunen Konidienträger wachsen einzeln oder in kleinen Gruppen aus den Spaltöffnungen.
Abb. 3. Konidien der Magnaporthe grisea
Lebenszyklus
Der Pilz Magnaporthe grisea kann mit dem Saatgut übertragen werden (Nyvall 1999). Befallene Keimlinge sterben sehr früh ab. Auf den von M. grisea verursachten Flecken bilden sich massenhaft Konidien, die durch Wind oder Regen auf gesundes Pflanzengewebe übertragen werden. Die Konidien keimen, bilden ein Appressorium und dringen in die Pflanze ein.
Die Krankheit wird durch warmes, feuchtes Wetter begünstigt (Optimum 25 °C).
Wirtsspektrum
Magnaporthe grisea befällt zahlreiche Wirtspflanzen: verschiedene Hirsearten und unter anderem auch Reis (Oryza sativa).
Vorbeugende Massnahmen und Bekämpfung
Die Verwendung von gesundem Saatgut und die Wahl einer resistenten Sorte sind wichtige Massnahmen, um diese Krankheit zu verhindern. In Ausnahmefällen kann das Saatgut mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden.
Auch eine direkte Bekämpfung mit einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel wäre möglich.
Literatur
Ellis MB, 1971. Dematiaceus Hyphomycetes. Commenwealth Mycological Institute Kew, Surrey England: 608 p.
Nyvall RF, 1999. Field Crop Diseases. Iowa State University Press/Ames (3rd edition): 1021 S.