Apfelpockenmilbe
phytopte du pommier (franz.); appleleaf blister mite (engl.)
wissenschaftlicher Name: Eriophyes mali Nalepa
Synonym: Phytoptus mali Burts
Taxonomie: Animalia, Arthropoda, Arachnida, Acari, Prostigmata, Eriophyidae
Apfelpockenmilben (Eriophyes mali) verursachen charakteristische Verdickungen (Pocken) an den Blättern. Diese sind zuerst hellgrün, später rötlich bis braun. Im Inneren der Pocken befinden sich die Gallmilben. Vor dem Blattfall verlassen die Milben die Blätter und wandern zu den neugebildeten Knospen, wo sie unter den Knospenschuppen überwintern. In der Regel ist eine Bekämpfung der Apfelpockenmilben nicht nötig.
Abb. 1. Pocken an Apfelblättern, verursacht durch die Apfelpockenmilbe (Eriophyes mali)
Abb. 1. Befallssymptome der Apfelpockenmilbe (Eriophyes mali)Schadbild
Im Frühjahr bilden sich an den Blättern und Früchten zahlreiche knötchenförmige Verdickungen, sogenannte Pocken (Abb. 1 und 2). Diese sind zuerst hellgrün, später verfärben sie sich rötlich und anschliessend dunkelbraun. Im Inneren befinden sich zahlreiche nur mit einer Lupe sichtbare Gallmilben. Die Pocken sind auf beiden Blattseiten sichtbar. Auf der Blattunterseite haben die Pocken eine kleine Öffnung durch welche die Milben die Pocken verlassen können (Abb. 2 untere Reihe drittes Bild). Die Apfelpockenmilbe schädigt auch die Knospen in denen sie überwintert.
Schädling
Die Apfelpockenmilbe ist eine Gallmilbe. Sie ist weiss, sehr klein, etwa 0.2 mm lang und sieht aus wie ein winzig kleines Würstchen. Gallmilben haben nur zwei Beinpaare.
Lebenszyklus
Die Überwinterung der ausgewachsenen Weibchen erfolgt zwischen den Schuppen der Blatt- und Blütenknospen. Sobald die Knospen im Frühling anfangen zu wachsen, besiedeln die Milben die sich entwickelnden Blätter und Früchte und beginnen mit der Saugtätigkeit. Dadurch wird die Bildung von Pocken angeregt, die anfangs hellgrün später rot gefärbt sind. Die Weibchen legen Eier in die Pocken. Die daraus entstehende neue Generation von Milben ernährt sich in den Pocken vom Pflanzengewebe. Durch ein kleines Loch in der Mitte der Pocken können die Milben die Pocken verlassen und frische Blätter an den Triebenden besiedeln. Während der Vegetationszeit vermehren sich die Apfelpockenmilben über zwei bis drei Generationen. Während der heissen Sommermonate verlangsamt sich die Aktivität der Milben. Die Pocken verfärben sich schwarz. Ab dem Herbst verlassen die Milben die Pocken und wandern in die neuen Knospen ein, in denen sie überwintern. Sobald die Gallmilben die Pocken verlassen sind sie ungeschützt und können gut mit 2 % Schwefel bekämpft werden. Raubmilben werden dabei nicht geschädigt, da sie zu diesem Zeitpunkt die Winterquartiere bereits bezogen haben (Daniel et al. 2005).
Wirtsspektrum
Wirtspflanze der Eriophyes mali ist der Apfel (Malus domestica). Ob E. mali eine Unterart der E. pyri, Verursacher von Pocken an der Birne, ist oder eine eigene Art, ist noch nicht abschließend geklärt.
Vorbeugende Massnahmen und Bekämpfung
- Die Schadschwelle ist erreicht, wenn gegen Ende der Blüte oder im Spätsommer (ab August) 10% von 200 untersuchten Blütenbüscheln, beziehungsweise Trieben, einen Befall aufweisen (Pflanzenschutzempfehlungen für den Erwerbsobstbau).
- Die Apfelpockenmilben können am besten nach der Ernte im Herbst bekämpft werden. Zugelassene Pflanzenschutzmittel finden sie für die Schweiz unter Agroscope und BLW Pflanzenschutzmittelverzeichnis, für Deutschland in der online Datenbank des BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) und für Österreich im Verzeichnis der zugelassenen Pflanzenschutzmittel
Literatur
Daniel C, Wyss E, Linder C, Höhn H, 2005. Schwefel gegen Birnenpockenmilbe: Wirkung bestätigt. BioAktuell 06: S. 12