Cladius difformis (behaarte Rosenblattwespe

Rosenblattwespen

La tenthrède limace du rosier (franz.); rose sawfly(engl.)

wissenschaftliche Namen, deutscher, französischer und englischer Name:
Endelomyia aethiops Fabricius: Schwarze Rosenblattwespe, tenthrède squeletteuse des rosacées, rose slug sawfly
Cladius difformis Panzer: Borstige Rosenblattwespe, limace rose hérissée, bristly rose slug
Allantus cinctus L.: Weissgegürtelte Rosenblattwese, tenthrède du rosier, curled rose sawfly

Taxonomie: Animalia, Arthropoda, Insecta, Hymenoptera, Tenthredinidae

Drei Arten aus der Familie der Echten Blattwespen befallen regelmässig die Rosen: die schwarze, borstige und weissgegürtelte Blattwespe. Alle drei Arten sind Sägewespen. Die Larven machen einen Schabefrass an den Blättern, wobei je nachdem die Blattoberhaut, die Blattunterhaut (Fensterfrass) oder die Blattrippen stehen bleiben. Die Larven überwintern im Boden oder in Rosentrieben. Je nach Art kommen eine oder mehrere Generationen pro Jahr vor. Als vorbeugende Bekämpfungsmassnahme können stark befallene Blätter oder ganze Triebe abgeschnitten und entsorgt werden.

schwarze Rosenblattwespe (Endelomyia aethiops)Abb. 1. Die Larve der schwarzen Rosenblattwespe (Endelomyia aethiops) frisst an der Blattoberseite.

Abb. 2.Die borstige Rosenblattwespe (Cladius difformis) frisst an der Blattunterseite

Schadbild

Die Larven der Schwarzen Rosenblattwespen schaben das Pflanzengewebe an der Blattoberseite bis auf die Epidermis der Unterseite ab (Alford 2012), wodurch die Schadstelle wie ein Fenster aussieht (Abb. 1). Die Blattadern sind noch intakt. Später erzeugen sie Löcher oder Kerben an den Blatträndern.
Die Borstigen Rosenblattwespenlarven fressen an der Blattunterseite und die Epidermis der Blattoberseite bleibt intakt (Abb. 2). Der Schaden sieht ähnlich aus wie derjenige der schwarzen Rosenblattwespe, sie fressen aber an verschiedenen Seiten des Blattes. Ältere Larven machen auch Löcher in die Blätter und fressen am Blattrand.
Die jungen Larven der Weissgegürtelten Rosenblattwespe fressen zuerst an der Blattunterseite, die Oberseite bleibt intakt. Ältere Larven fressen das ganze Blatt bis auf die Mittelrippe und bohren sich in Zweige ein, um sich zu verpuppen. Dies unterscheidet sie von den beiden oben genannten Blattwespen.

Beschreibung des Schädlings

Alle drei Arten sind Sägewespen (englisch sawfly). Der Name „Sägewespe“ kommt vom sägeähnlichen Aussehen des Legebohrers, mit dem die Weibchen Schlitze in die Pflanzen schneiden, in die sie ihre Eier legen.
Die folgende Beschreibungen der drei Arten entsprechen den Angaben bei Alford (2012).
Endelomyia aethiops: Die adulten Blattwespen sind 4-5 mm lang, sind schwarz gefärbt und haben graue Flügel. Die Beine sind ebenfalls schwarz, mit Ausnahme der Schienen (Tibiae), die gelblich-weiss sind (nur vordere und mittlere Beinpaare). Die gelben, durchscheinenden Larven können bis zu 15 mm lang werden. Der Kopf ist gelb-braun. (Abbildungen siehe auch „bugguide.net“).
Cladius difformis: Die Blattwespen sind 5 bis 7 mm lang, schwarz und haben gelblich-weisse Beine. Die Larven der Borstigen Rosenblattwespe sind blassgrün, haben einen dunklen Streifen auf der Höhe des Rückens und sind bis zu 12 mm lang. Der Körper ist mit vielen borstenartigen Haaren bedeckt (Abb. 2). Der Kopf ist gelbbraun. (Abbildungen siehe auch „bugguide.net“)
Allantus cinctus: Die 7-10 mm langen, glänzend schwarzen Blattwespen haben blass-gelbe Flügel mit braunen Adern. Männchen und Weibchen sind unterschiedlich gefärbt. Die Weibchen besitzen ein weisses Band auf dem Hinterleib (Abdomen). Die Larven erreichen im letzten Entwicklungsstadium eine Länge von 15 mm, haben einen gelb-braunen Kopf, sind grau-grün gefärbt mit zahlreichen weissen Warzen. Abbildungen siehe auch „bugguide.net“)

Lebenszyklus

Die Weibchen der Schwarzen Rosenblattwespen schneiden mit ihren sägeförmigen Legebohrern Schlitze in die Ränder der Rosenblätter und legen dort einzelne Eier ab (Horst und Cloyd, 2007). Nach 1 – 2 Wochen (Mai bis Juni) schlüpfen aus den Eiern Larven, die an der Blattoberseite fressen, die Blattunterseite bleibt mehr oder weniger intakt. Nach weiteren 3 – 4 Wochen, anfangs Sommer, sind die Larven fertig entwickelt. Sie lassen sich auf den Boden fallen, bilden im Boden ein Seidenkokon in dem sie überwintern. Im Frühling verpuppen sie sich und die adulten Wespen erscheinen kurze Zeit später. In der Regel gibt es nur eine Generation pro Jahr.
Die Borstigen Rosenblattwespen erscheinen im Mai und legen ihre Eier einzeln in den Blattstiel. Die jungen Larven fressen an der Blattunterseite. Nach 4 bis 5 Wochen verpuppen sich die Larven in einem Kokon an den Blättern oder in der Streuschicht am Boden. Die adulten Wespen erscheinen 2 bis 3 Wochen später (Juli – August) und erzeugen eine zweite Generation. Die Larven dieser zweiten Generation fressen im August und September an den Rosen, überwintern in einem Kokon im Boden und verpuppen sich im Frühling.
Die Weissgegürtelten Rosenblattwespen legen im Mai oder anfangs Juni Eier in die Blätter, normalerweise eines oder zwei pro Blatt. Die Eier schwellen beträchtlich an, so dass auffällige Beulen an der Blattoberseite entstehen (Alford, 2012). Die Larven fressen ab Juli. In Ruhephasen rollen sie sich auf der Blattunterseite zu einem Ball zusammen und lassen sich zu Boden fallen, wenn sie gestört werden. Zuerst fressen sie auf der Blattunterseite, später beissen sie sich durch die Blattspreite oder fressen am Blattrand entlang. Nach ungefähr drei Wochen graben sich die Larven in verrottendes Holz oder in abgeschnittene Triebe, um sich in einem luftigen, halbtransparenten grünlichen Kokon zu verpuppen. Die adulten Blattwespen erscheinen einige Wochen später. Die Larven der zweiten Generation fressen von August bis in den Oktober, spinnen sich dann in einen Kokon ein um zu überwintern und verpuppen sich im Frühling.

Wirtsspektrum

Rosen (Rosa spp.)

Vorbeugende Massnahmen und Bekämpfung

Literatur

Alford DV, 2012. Pests of ornamental trees, shrubs and flowers. A colour handbook, second edition. Manson Publishing Ltd.: 480 S.

Horst RK, Cloyd RA, 2007. Compendium of Rose Diseases and Pests. Second edition. The American Phytopathological Society, 83 p.