Yponomeuta malinellus (Gespinstmotten an Apfel)

Apfel-Gespinstmotte

Hyponomeute du pommier (franz.); Apple ermine moth (engl.)

wissenschaftlicher Name: Yponomeuta malinellus Zell.

Synonyme: Hyponomeuta malinella Zell.

Taxonomie: Animalia, Arthropoda, Insecta, Lepidoptera, Yponomeutidae

Die auffälligsten Symptome eines Befalls mit Apfel-Gespinstmotten (Yponomeuta malinellus) sind die grossen schleierartigen Gespinste an den Ästen der Apfelbäume. In den Gespinsten fressen zahlreiche schwarz gefleckte Raupen an den Blättern. Meistens erholt sich der Apfelbaum von einem Befall, weshalb eine Behandlungsmassnahme selten nötig ist. Zwetschgenbäume werden von einer eng verwandten Art Y. padellus befallen. Diese hat eine ähnliche Lebensweise wie die Apfel-Gespinstmotte.

Yponomeuta malinellus Apfel Gespinstmotte 18 19kAbb. 1. Apfel-Gespinstmotte (Yponomeuta malinellus)

Abb. 2. Die Apfel-Gespinstmotte (Yponomeuta malinellus) baut dichte schleierartige Gespinste in denen Raupen an den Blättern fressen.

Schadbild

Die ersten Anzeichen eines Befalls durch die Apfel-Gespinstmotte sind braune Flecken und Blattminen am Rande der ersten Blätter der Knospenbüschel. Im Frühling (Mai bis Juni) sind die Blätter der End- und Seitentriebe mit einem dichten schleierartigen Gespinst überzogen, in denen zahlreiche grüne bis gelbe, schwarz gefleckte Raupen an den Blättern fressen (Abb. 1 und 2).

Schädling

Die Falter sind etwa 10 mm lang, die Flügelspannweite beträgt bis zu 20 mm. Sie haben weisse Vorderflügel mit in Längsreihen angeordneten schwarzen Punkten (siehe lepiforum.de). Die Hinterflügel sind hellgrau und haben lange Fransen.
Die Eier wechseln die Farbe von zuerst gelb über dunkelrot zu grau. Die Ei-Gelege an den Ästen sind schwierig zu erkennen.
Die jungen Raupen sind zuerst dunkelgrün, dann grau bis weissgelb und haben zwei Reihen mit schwarzen Punkten. Die Raupen entwickeln sich über 5 Larvenstadien. Sie haben einen schwarzen Kopf mit Nackenschild, 8 Paar Beine und werden bis 20 mm lang.
Die Puppen hängen innerhalb der Gespinste in weissen, spindelförmigen Kokons.

Lebenszyklus

Während des Sommers legen die befruchteten Weibchen die Eier dachziegelartig, in Gruppen von 20 bis 60 Eiern, an Fruchtholz ab (Bovey et al. 1979). Die Ei-Gelege werden zum Schutz mit einem bräunlichen Sekret überdeckt, welches schnell erhärtet. Im Herbst schlüpfen die Räupchen und überwintern unter der schildförmigen Sekretschicht (Hibernaculum). Zur Zeit des Knospenaufbruchs (April) verlassen die Raupen die schützende Hülle und wandern zu den sich entwickelnden Blättern. Zuerst minieren sie in den Blättern (Höhn und Stäubli 1989), gegen Ende der Blütezeit beginnen sie grössere Blätter in Gespinsten einzuwickeln und ernähren sich als Gruppe von diesen. Die Gespinste dehnen sich aus und spinnen immer mehr benachbarte Blätter mit ein. Sobald alle Blätter und Knospen in der Umgebung des ersten Gespinsts gefressen sind, verschiebt sich die Kolonie auf einen anderen Ast und beginnt dort ein neues Nest zu spinnen. Die Raupen futtern auf diese Weise bis Juni. Dann verpuppen sie sich einzeln, eng nebeneinander innerhalb der Gespinste in einem weissen, spindelförmigen Kokon. Die Falter fliegen im Juli und August und legen die Eier auf Fruchtholz ab. Jährlich gibt es nur eine Generation.

Wirtsspektrum

Die Apfel-Gespinstmotte (Y. malinellus) besiedelt den Kulturapfel (Malus domestica) und den Holzapfel (Malus sylvestris).

Vorbeugende Massnahmen und Bekämpfung

Literatur

Bovey R, Baggiolini M, Bolay A, Bovay E, Corbaz R, Mathys G, Meylan A, Murbach R, Pelet F, Savary A, Trivelli G, 1979. La défense des plantes cultivées. Éditions Payot Lausanne: 864 p.

Höhn H, Stäubli A, 1989. Frostspanner/Gespinnstmotten. Landwirtschaft Schweiz Nr. 1-2 und 4, Herausgeber: Schweiz. Zentrale für Obstbau Oeschberg, Koppigen und AMTRA Nyon