Blattrandkäfer (Sitona lineatus)

Blattrandkäfer

Sitone du pois (franz.); Pea Leaf Weevil (engl.)

wissenschaftlicher Name: Sitona lineatus L. und andere Sitona Arten
Taxonomie: Animalia, Arthropoda, Insecta, Coleoptera, Curculionidae

Der Blattrandkäfer (Sitona lineatus) frisst an den Blatträndern von Leguminosen und hinterlässt typische halbkreisförmige Einbuchtungen (Buchtenfrass). Die Larven fressen an den Wurzelknöllchen.

Blattrandkäfer (Sitona lineatus)
Blattrandkäfer (Sitona lineatus) Buchtenfrass an AckerbohnenAbb. 1. Blattrandkäfer (Sitona lineatus) (oben); typische Frassspuren an den Blatträndern (Buchtenfrass) (unten)

Abb. 2. Blattrandkäfer (Sitona lineatus)

Schadbild

U-förmige Frassspuren (Buchtenfrass) am Blattrand von Leguminosen (Abb. 1); die Larven fressen an den Wurzelknöllchen; bei starkem Auftreten kann der Larven- und der Blattfrass an Jungpflanzen Ernteverluste verursachen.

Schädling

Der Blattrandkäfer gehört zu den Rüsselkäfern. Der Käfer ist grau bis braun, länglich und etwa 4-5 mm lang (Biddle and Cattlin 2012) (Abb. 1 und 2). Der Halsschild hat drei deutlich sichtbare, helle Bänder. An den Flügeldecken sind helle und dunkle Längsstreifen erkennbar. Die Flügeldecken sind zudem mit feinen Borsten bedeckt. Die Fühler und die Beine sind gelb- bis rotbraun.
Die Larven sind milchig-weiss, besitzen einen dunklen Kopf und haben keine Beine. Sie befinden sich fast ausschliesslich an den für Leguminosen typischen Wurzelknöllchen an welchen sie fressen. Etwa nach 6-7 Wochen verpuppen sich die Larven im Boden.

Lebenszyklus

Die Blattrandkäfer bilden nur eine Generation pro Jahr. Sie überwintern als erwachsene Käfer im Boden, in Wiesen oder in Wintererbsenkulturen. Im Frühling ernähren sie sich zunächst von Futterleguminosen (Häni et al. 2008), später fliegen sie zu den Ackerbohnen- und Sommererbsenkulturen. Hier verursachen sie den typischen U-förmigen Blattrandfrass. Die Eiablage findet ab Mai statt. Die Weibchen legen bis zu 1´000 dunkle Eier auf Leguminosenblätter oder direkt auf den Boden (Kraft und Pfleger 2001). Die Eier werden mit dem Regen in den Boden gewaschen. Die frisch geschlüpften Larven kriechen zu den Wurzelknöllchen und ernähren sich von ihnen. Bei ungünstiger Witterung (Trockenheit) sterben viele Eier oder Larven. Nach der Verpuppung im Boden schlüpfen ab Mitte Juni bis August die Käfer. Diese fressen an Kleearten und Wicken bevor sie in die Überwinterungsquartiere fliegen.

Wirtsspektrum

Der Blattrandkäfer kann sich auf vielen Leguminosenarten entwickeln: Unter anderem auf Erbsen, Ackerbohnen, Wicken, Luzerne und Kleearten.

Vorbeugende Bekämpfungsmassnahmen

Literatur

Biddle AJ, Cattlin ND, 2012. Pests, Diseases, and Disorders of Peas and Beans. A Colour Handbook. Manson Publishing Ltd.

Häni FJ, Popow G, Reinhard H, Schwarz A, Voegeli U, 2008. Pflanzenschutz im nachhaltigen Ackerbau. Edition LMZ, 7. Auflage. 466 S.

Kühne S, Burth U, Marx P, 2006. Biologischer Pflanzenschutz im Freiland. Eugen Ulmer KG Verlag, 288 S.

Kraft JM, Pfleger FL, 2001. Compendium of Pea Diseases and Pests, second edition. The American Phytopathological Society, APS Press St. Paul, 67 S.