Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Luzerne (Medicago sativa)

Luzerne  (Medicago sativa L.)

lucerne, alfalfa

Die Luzerne gilt als die älteste kultivierte Futterpflanze und wird häufig „Königin der Futterpflanzen" genannt. Wie andere Leguminosen besitzt die Luzerne die Fähigkeit, mit Hilfe von symbiotischen Knöllchenbakterien (Rhizobien) Stickstoff aus der Luft aufzunehmen und ist dadurch in der Lage, unabhängig vom vorhandenen Stickstoff im Boden Proteine zu bilden.
Die Luzerne wird weltweit als Viehfutter angebaut. Im Anbau befindet sich auch die buntblühende Bastardluzerne. Sie ist der natürliche Bastard aus der blau- bis violett blühenden, wärmeliebenden Saatluzerne (Medicago sativa L.) und der nördlicheren, aus raueren Lagen stammenden, gelbblühenden Sichelluzerne (Medicago falcata L.).

Luzerne (Medicago sativa)
Luzerne (Medicago sativa)Abb. 1 Luzerne (Medicago sativa)

Wichtigste Merkmale

Die Luzerne ist ausdauernd und deren Wuchshöhe kann bis zu einem Meter betragen (Abb. 1). Der meist etwas behaarte Stängel wächst aufrecht und ist verzweigt. Die Blätter sind 3-zählig und gestielt. Der Mittelnerv der Blättchen läuft in eine deutliche Spitze aus. Die Blättchen sind vorne gezähnt und anliegend behaart. Das mittlere ist gestielt. Der Blütenstand ist vielblütig mit lila, blauvioletten oder purpurnen Blüten (Abb. 2). Die Samen der Luzerne befinden sich in einer Hülse, die 1.5 bis 3 Schraubenwindungen hat (Abb. 3).
Die Pflanze besitzt ein tiefreichendes Wurzelsystem von mehreren Metern Ausdehnung, weshalb sie ungünstige Niederschlagsperioden (Dürren) gut überstehen kann.

Luzerne (Medicago sativa)
Luzerne (Medicago sativa)
Luzerne (Medicago sativa)Abb. 2 Luzerne (Medicago sativa)

Luzerne (Medicago sativa): Frucht mit den Samen
Luzerne (Medicago sativa): Früchte mit den SamenAbb. 4. Die Samen der Luzerne wachsen in einer Hülse, die 1.5 bis 3 Schraubenwindungen hat.

Standort- und Bewirtschaftungsansprüche

Luzerne wächst vom Tiefland bis ins Berggebiet auf trockenen, kalk- und nährstoffreichen Böden in warmen Lagen (Dietl und Jorquera, 2003). Luzernebestände, die jährlich drei bis viermal genutzt werden, sind während drei Jahren ertragreich. Wird die Luzerne häufiger genutzt verschwindet sie früher.
Falls die Luzerne auf einem Boden ausgesät wird, wo noch nie oder schon lange nicht mehr Luzerne stand, wird eine Saatgutimpfung mit Knöllchenbakterien empfohlen.

Futterbaulicher Wert

Luzerne ist eine wertvolle Futterpflanze. Sie liefert ein eiweissreiches Futter mit tiefem Energiegehalt (Schubiger et al. 2001).

Wichtige Krankheiten

Verticillium Welke (Verticillium albo atrum), Kleekrebs (Sclerotinia trifoliorum), Anthraknose oder südlicher Stängelbrenner (Colletotrichum trifolii), Blattfleckenkrankheiten (u.a. Leptoshaerulina briosiana).

Ansaaten

Luzerne wird in Luzerne-Gras-Mischungen eingesetzt, die vor allem für trocken-warme Gebiete empfohlen werden (Standardmischungen für die Schweizer Landwirtschaft). In verschiedenen Ländern werden regelmässig Sortenlisten publiziert in denen die zugelassenen oder empfohlenen Sorten beschrieben werden: Deutschland: Beschreibende Sortenlisten des Bundessortenamt; Österreich: Österreichische beschreibende Sortenlisten; Schweiz: Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen.   

Literatur

Dietl W, Jorquera M, 2003. Wiesen- und Alpenpflanzen. Landwirtschaftliche Lehrmittelzentrale Zollikofen.

Schubiger FX, Lehmann J, Daccord R, Arrigo Y, Jeangros B, Scehovic J,.2001. Nährwert von Wiesenpflanzen: Verdaulichkeit. Agrarforschung 8 (9): 354-359.

 

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